Das wichtigste JA! des Jahres
Am 25. Februar 2024 steht Fürstenau vor einer entscheidenden Wahl, die die Zukunft der Stadt nachhaltig prägen wird. Im Zentrum der Diskussion steht der Betrieb einer Landesaufnahmebehörde (LAB) als Erstaufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Pommernkaserne. Hier sind neun stichhaltige Argumente, die dafür sprechen, mit JA für Integration vor Ort und gegen die Einrichtung der LAB zu stimmen:
1. Langfristige Integration vor Ort: Eine Normalverteilung von Schutzsuchenden führt zu einer besseren und nachhaltigeren Integration in die Gemeinschaft. Durch die direkte Aufnahme in die Stadt vermeiden wir die Bildung von Parallelgesellschaften und fördern das Zusammenleben.
2. Entwicklung eines nachhaltigen Gewerbegebietes: Anstelle der LAB bietet sich die Chance, ein Gewerbegebiet zu etablieren, das langfristige wirtschaftliche Perspektiven eröffnet. Dies stärkt die lokale Ökonomie und macht Fürstenau unabhängiger.
3. Positive Standortfaktoren fördern: Eine attraktive Infrastruktur, gute Schulen und ein lebenswertes Umfeld ziehen Menschen und Unternehmen an. Die LAB steht diesen Bemühungen entgegen und könnte sich negativ auf das Ansiedlungsklima auswirken.
4. Eigenständige Handhabung der Integration: Die Integration von Schutzsuchenden ist eine Herausforderung, die nicht durch übergeordnete Einrichtungen, sondern am besten direkt vor Ort, mit direktem Bezug zur lokalen Gemeinschaft, bewältigt werden sollte.
5. Integration in die Gemeinschaft: Schutzsuchende sollten als Individuen mit eigenen Geschichten und Namen in unsere Gemeinschaft integriert werden. Kinder und Jugendliche müssen die Chance haben, lokale Schulen und Vereine zu besuchen und so Teil unserer Gesellschaft zu werden.
6. Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze: Die LAB tendiert dazu, Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor zu schaffen, die wenig zur Qualifikationslandschaft vor Ort beitragen. Eine Ablehnung würde den Weg für die Schaffung nachhaltiger und qualifizierter Arbeitsplätze freimachen.
7. Emotionale Sicherheit und Verlässlichkeit: Die Nähe zur LAB könnte Unsicherheit in der Bevölkerung und bei lokalen Unternehmen fördern. Ein JA für Integration vor Ort steht auch für emotionale Sicherheit und eine verlässliche Zukunftsperspektive.
8. Anpassungsfähige Normalverteilung: Im Gegensatz zur starren Struktur einer Erstaufnahmeeinrichtung ermöglicht die Normalverteilung eine flexible Anpassung an die tatsächliche Zahl der Schutzsuchenden, was eine Überlastung der lokalen Ressourcen verhindert.
9. Stabilität und Ehrlichkeit in der Verwaltung: Die Sorge, dass die Stadtverwaltung bei Nichteinhaltung von Vertragsmodalitäten nicht konsequent handelt, ist ein weiterer Grund, sich gegen die LAB auszusprechen. Ein JA stärkt das Vertrauen in eine transparente und ehrliche Kommunalpolitik.
Diese Argumente verdeutlichen, dass ein JA beim Bürgerentscheid am 25. Februar nicht nur eine Entscheidung gegen eine Erstaufnahmeeinrichtung, sondern vor allem eine Entscheidung für die Zukunftsfähigkeit, das soziale Miteinander und die wirtschaftliche Stärkung Fürstenaus ist. Lassen Sie uns gemeinsam für ein lebendiges, integratives und wirtschaftlich starkes Fürstenau stimmen.
Die Debatte um die Unterbringung von Schutzsuchenden in Landesaufnahmebehörden (LABs) ist in ganz Deutschland eine der zentralen sozialpolitischen Fragen. Die Situation in diesen Einrichtungen – oft geprägt von Überbelegung, unzureichenden Wohnverhältnissen und einer Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit – ist ein Spiegelbild einer tiefer liegenden Krise in der Migrationspolitik. In Fürstenau steht nun die ehemalige Pommernkaserne im Mittelpunkt einer Diskussion, die weit über die Stadtgrenzen hinaus von Bedeutung ist.
Die Gegenseite argumentiert, dass Fürstenau durch die Bereitstellung der Pommernkaserne für eine LAB einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten müsse. Doch dieser Ansatz greift zu kurz und verkennt die eigentlichen Ursachen der Misere. Die Herausforderungen, mit denen LABs konfrontiert sind, resultieren nicht primär aus einem Mangel an Unterbringungsmöglichkeiten, sondern aus den strukturellen Mängeln der aktuellen Migrationspolitik. Lange Asylverfahren und die zögerliche Abschiebung ausreisepflichtiger Personen sind nur die Spitze des Eisbergs.
Wir in Fürstenau verstehen die Notwendigkeit, humanitäre Verantwortung zu übernehmen und Schutzsuchenden eine Perspektive zu bieten. Doch die Lösung liegt nicht in der Erweiterung von Kapazitäten, die lediglich die Symptome einer fehlgeleiteten Politik kaschieren. Eine nachhaltige Verbesserung der Situation erfordert grundlegende Reformen auf Landes- und Bundesebene, die Verfahren beschleunigen und eine konsequente Umsetzung der geltenden Gesetze gewährleisten.
Indem wir uns gegen die Einrichtung einer LAB in der Pommernkaserne aussprechen, setzen wir ein klares Signal: Fürstenau steht für eine Integration, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, für eine Politik, die langfristige Lösungen sucht statt kurzfristige Notlösungen zu schaffen. Wir wollen Teil einer Veränderung sein, die die Würde jedes Einzelnen respektiert und gleichzeitig die Interessen unserer Gemeinschaft wahrt.
Es geht um mehr als nur um die Unterbringung. Es geht darum, zu zeigen, dass Integration und Menschlichkeit Hand in Hand gehen können, ohne dass lokale Gemeinschaften die Lasten einer unzureichend durchdachten Migrationspolitik tragen müssen. Die Probleme in den LABs sind ein Weckruf für eine umfassende Neugestaltung der Migrationspolitik, die Effizienz, Fairness und Menschlichkeit miteinander vereint.
Fürstenau kann hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es zeigt, dass es möglich ist, humane Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Schutzsuchenden als auch den Interessen der lokalen Bevölkerung gerecht werden. Ein JA für die starke Integration vor Ort und gegen die Eröffnung einer LAB in der Pommernkaserne ist somit auch ein JA für eine zukunftsorientierte, menschenwürdige Migrationspolitik.